KORSH
Dass das Leben voller Gegensätze stecke, zeige die in Köln lebende Trompeterin Heidi Bayer mit ihrer neuen, unkonventionell instrumentierten Band recht plastisch, meinte Reinhard Köchl in Jazz thing. Aus der individuellen Ästhetik von fünf Ausnahmemusikern entstehe etwas gänzlich Unbekanntes, gleich einer Diskussion in Echtzeit, deren Ergebnisse am Ende von unplanbaren Geschichten stehen. Wie in „Once in a While“, bei dem sich das Akkordeon mit einer solchen Vehemenz in den standardisierten Jazz-Kontext aus Trompete, Saxofon, Bass und Schlagzeug wühle, so als wolle es allein die Richtung vorgeben. Dies schaffe „ein Fest der Kontraste, um Lichtjahre von jeder Komfortzone entfernt“.
Uwe Bräutigam schrieb in einer Konzertkritik in NRW Jazz, Heidi Bayers Band KORSH sei experimentell, europäisch, und suche mit Einbeziehung eines Akkordeonisten mit diesem Instrument neue Wege jenseits der Volksmusik. Bayers Band mit Musikern wie Oli Steidle, Robert Landfermann und Sven Decker sei nicht die Besetzung für eine Band mit Schwerpunkt Hardbop, doch Heidi Bayer spiele auch keinen Free Jazz oder völlig frei improvisierte Musik. Form, Struktur und melodische Anteile seien ebenso wichtig wie freie Improvisation und Experimentelles. Auch rockige Passagen wie in „Trying to Relax Not“ hätten ihren Platz, mit schnellen kräftigen Tenorsaxophonphrasen von Sven Decker. Aber es sei keine Musik zum Mitwippen; vielmehr kämen immer wieder kreative Brüche, die die Musik nicht vorhersehbar und spannend machen.
Matt Fripp schrieb in Jazz Fuel, dies sei „europäischer Jazz auf höchstem Niveau“.
Heidi Bayer Trompete/Flügelhorn/Komposition
Sven Decker Bassklarinette/Tenorsaxofon
Kalle Moberg Akkordeon
Robert Landfermann Kontrabass
Oli Steidle Schlagzeug
Sonntag 18-06-23
Einlass: 19:30 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
Eintritt :
Vorverkauf 15 €
Abendkasse 18 €
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Fotorechte: Stefan Braunbarth